In Emden war an diesem Mittag relativ wenig los und ich lief erstmal durch die City und kaufte ein paar Lebensmittel ein und auf dem Wochenmarkt ein paar frische Bananen und ein paar Tomaten fürs Abendessen.
Nach meiner Rückkehr schaute ich noch schnell in den in den Hafen und sah, wie mein Container auf ein Schiff geladen wurde. Wahnsinn, wie klein so ein 40Fuß Container auf dem riesiegen Schiff wirkt. Währendessen kam schon der neue Auftrag auf den Laptop: In ein Hafendepot fahren und dort eine Ladung neuer I-Pads und I-Phones geladen und das ganze musste schon fast Top-Secret verlaufen. Die Plane und die Hecktüren wurden verplomt und mit einer dicken Kette gesichert. Was allerdings bei einem Curtainsider ziemlich sinnlos ist (Hatten mir auf einem Autohof schon mal die Plane aufgeschlitzt).. Der Verlader meinte jedoch, möglichst zügig und unauffällig Richtung Stuttgart fahren, Stops und Auffälligkeiten melden. Wieso war gleich klar

Die I-Phones waren nicht nur irgendwelche I-Phones, sondern die allerneuste Gerneration. Mal sehen was passiert
Auf jeden Fall machte ich abends Brotzeit im LKW, immer mit einem Auge den Rückspiegel kontrollieren. Der Kögel Maxx wirkte zwar für Kenner auffällig, aber die meisten erkannten es nicht, dass ich eine so wertvolle Fracht draufhatte. Allerdings hatte ich immer im Hinterkopf, dass wenn die Täter an die Ladung wollen und den Fahrer nicht stören wollen, Gas in die Kabine leiten. Das wollte ich natürlich vermeiden und schaltete den CB Funk ab.
So machte ich mich auf der Autobahn von Emden wieder Richtung Süden. Im Hinterkopf das Ziel Stuttgart, wo meine Freundin wohnt. Also diese Woche schon wieder nach Stuttgart. Hört sich fast nach Nahverkehr an..
Die Fahrt verlief an Duisburg und Düsseldorf aus sehr Ruhig, und da Sicherheitsfahren angesagt war, hatte ich keinen Zeitdruck. In Köln fuhr ich schließlich runter um alles am LKW zu kontrollieren und eine kurze Ruhepause einzulegen...
Damit ich nicht direkt auf den Autohöfen stehe, fuhr ich ins Industriegebiet und suchte mir ein ruhiges Plätzchen neben der Kölner Posped-Niederlassung, wo der Außenbereich Kameraüberwacht ist. So konnte ich ruhigen Gewissenens aussteigen, die Beine vertrete, Die Kabine innen ein wenig abstauben, Die Plane und Umgebung kotrollieren und ein wenig auf dem Bett relaxen..
Nach einer Ruhepause machte ich mich in den frühen Morgenstunden weiter auf den Weg Richtung Stuttgart und nahm dafür die Landstraße. Zwar meinte ich, ab und zu einen schwarzen Van im Rückspiegel zu sehen, aber ich glaube das bildete ich mir nur ein. Oder?? Mit diesen Gedanken ließ ich den neuen Tag beginnen.
Kurz nach 5:00 klingelte mein Handy und der Chef von der Emdener PielLog war am anderen Ende. Ich dachte mir auch, wieso er schon so früh anruft. Ich ging vom Gas und hielt auf dem Seitenstreifen, da ich nicht an meine Freisprechanlage dachte. Er fragte ob alles gut gelaufen sei bisher, ich bejahte und verschwieg meine Gedanken von dem Van. Er hing mich dann drauf in die Warteschleife. Neben mir rauschten die LKW vorbei, als plötzlich einige begannen zu hupen. Ich dachte nur, dass ich Richtig stehe und was die wollen. Also schaltete ich den Funk ein und schon schrie einer: Richard, dein Auflieger wird gerade leergeräumt, fahr zu! Ich schaute in den Rückspiegel und plötzlich zog ein schwarzer VW T5 Multivan mit abegdunkelten Scheiben an mir vorbei.Und dann sah ich auch, wie die rechte Hecktüre zu Seite schwang. Sofort wollte ich dem Dispo Bescheid sagen, doch die Leitung war unterbrochen. Schnell wählte ich die 110 und schilderte den Beamten meine Situation und innerhalb weniger Minuten standen die Polizisten da, die meinen 2660 damals stilllgen wollten. Sie sicherten die Spuren und lotsten mich schließlich zu einem nahen Feldweg, wo andere Polizisten eine Verkehrskontrolle durchführten. Diesmal arbeiteten die Polizisten sehr professionell und sicherten alles. Eine Fahndung nach dem Bulli wurde sofort aufgegeben..
Die Polizisten meinten daraufhin, ich solle mit der Restladung so schnell wie möglich von der Straße und zum Ziel, da die Täter eventuell nochmal zuschlagen könnten. So sicherte ich die restliche Ladung und entdeckte, dass die Täter sehr Grob waren beim Aufbrechen. Die Türen sind beide demoliert, innen wurden die Latten zur Ladungssicherung abgerissen und die anderen Verpackungen der Ladung teilweise beschädigt. Ich machte mich derweil auf Richtung Stuttgart und rechnete nebenbei mal den Gesamtschaden zusammen. Die hatten doch 2,5 Epal in ihren Van gepackt. SummaSummarum sind das Schäden zwischen 150.000-200.000€, davon mal abgesehen, dass die Ladung Anfang nächster Woche dringend gebraucht wird. Mir wird ganz schlecht und ich gebe auf der Landstraße ordentlich Gas und erreiche schließlich Stuttgart, wo ich mit ordentlich Schwung reindonner.
Da ich den Kunde natürlich kenne fahre ich gleich hin. Bevor ich jetzt anhalt, kommt der Baseballschläger in die Hand. Also Hände weg von meinen Ladung!!
Ich halte schließlich beim Kunden, schiebe den Trailer an die Rampe und fahre mit der Solo-SZM heim, rufe bei Stock Transporte an, schilderte den Vorgesetzten den Fall und packte daraufhin den Hörer und rief bei der Versicherung an.
Als meine Freundin heimkommt und davon erfährt, ist diese erstmal ganz geschockt..
Wies weiter geht, erfährt ihr nach der nächsten Tour..
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