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Zurück auf Los - Back on the Road with Schosch

Antworten im Thema: 52 » Der letzte Beitrag (19. September 2014, 21:17) ist von Schosch.

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Schosch

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Freitag, 14. Juni 2013, 22:49

Kapitel 6 – Helfersyndrom


Nachdem ich meine ganze dreckige Wäsche aus dem Truck geräumt hatte, parkte ich diesen eine Straße weiter in der Bushaltestelle einer Grundschule. Da wohl heute Nacht mit keinem Schulbus zu rechnen war und ich morgen früh um 06:00Uhr wieder weiter fahren würde, machte ich mir keine Sorgen, dass das jemanden stören könnte. Mit dem Trailer am Heck gab es hier auch keine wirklichen Alternativen. Zu Hause sprang ich nur noch schnell unter die Dusche und ging anschließend auf direktem Wege ins Bett.



Um 05:00Uhr war die Nacht auch schon wieder vorbei. Ich packte noch ein paar frische Klamotten ein, füllte mir meinen Thermobecher mit frischem Kaffee und machte mich auf den Weg zu meinem Scania. Pünktlich auf die Minute rollte ich bei PoSped auf den Hof und parkte den Trailer vor die einzige noch freie Rampe. Dann schnappte ich mir die Papiere und machte mich auf die Suche nach Herrn Bächel. Diesen fand ich im 1.Stock in seinem Büro, wo er ganz alleine an einem von vielen Schreibtischen saß und nicht wirklich wach drein blickte. Vermutlich war er es nicht gewohnt, so früh schon hier zu sein, dennoch wirkte er erfreut mich zu sehen. Nachdem ich ihm die Papiere für das Spezialglas aus Polen in die
Hand gedrückt hatte, bekam ich ein paar genauere Informationen zu der Museumsfracht. Er zeigte mir den Trailer und versicherte mir >>Unsere besten Mitarbeiter haben die Ladung mehrfach gesichert und gepolstert, so das eigentlich gar nichts passieren kann!<< Ich wunderte mich, warum er das so betonte. >>Was für eine hochsensible Fracht soll ich denn da befördern, dass Sie nur ihre besten Männern ran lassen?<< fragte ich mit einem breiten grinsen, worauf mich Herr Bächel verwundert ansah. >>Es handelt sich um sehr wertvolle antike Kunstgegenstände im Wert von fast 1.Mio €!<< Mir klappte die Kinnlade runter und mein Sprachzentrum verweigerte vorübergehend seinen Dienst, was natürlich nicht unbemerkt blieb. >>Keine Sorge, deswegen haben wir die Ladung ja auch mehr als ausreichend gesichert. Sollte wegen mangelnder Ladungssicherung etwas zu Bruch gehen, übernimmt das unsere Versicherung. Solange Sie also keinen Unfall bauen, kann gar nicht passieren. Und selbst wenn, übernimmt den Schaden ja Ihre Transportversicherung – oder!?<< Mir wurde plötzlich ganz flau im Magen. Transportversicherung!? An so etwas hatte ich Depp noch gar nicht gedacht, aber das konnte ich Ihm jetzt schlecht auf die Nase binden >>Natürlich!<< log ich kurz und knapp. Nachdem ich den riesigen Stapel Frachtpapiere unterschrieben hatte, zeigte mir Herr Bächel den Trailer und verabschiedete sich mit den Worten >>Ich rufe Sie an, sobald ich eine Fahrt für Sie zurück nach Köln gefunden habe. Gute Fahrt!<< Extrem vorsichtig rangierte ich meinen LKW unter den Trailer, schloss die Schläuche an und verlies das Firmengelände mit Schrittgeschwindigkeit.



So langsam wie noch nie bahnte ich mir meinen Weg durch Köln. Erst nach einigen Kilometern auf der Autobahn ging es meinem Magen langsam wieder besser. Trotzdem spürte ich noch immer die Anspannung in mir. Ständig blickte ich in die Rückspiegel und beobachtete den Verkehr um mich herum und ich beschloss, nach meiner morgigen Rückkehr als aller erstes meinen Versicherungsmakler anzurufen. Um 14:20Uhr klingelte mein Handy >>Hallo Herr Schmidt, noch alles heile?<< Es war Herr Bächel, und ich fand den Spruch überhaupt nicht witzig. Deswegen ignorierte ich ihn einfach >>Na, haben Sie eine Rückfracht für mich gefunden?<< kurze Stille am anderen Ende … >>Naja, nicht ganz.<< gab er zögernd zur Antwort. >>Und das heißt?<< bohrte ich nach. >>Ich hätte zwei Verdichtungswalzen für nach Lille. Dann endet ihre Fracht zwar nicht in Köln, Sie könnten aber trotzdem das Wochenende hier verbringen, da die Walzen erst man Montag beim Kunden eintreffen müssen.<< Hauptsache das Wochenende zu Hause, ob ich jetzt für Montag einen Auftrag ab Köln oder Lille suchen musste, war mir eigentlich egal. Aber das musste Herr Bächel ja nicht wissen. >>Na gut, wenn Sie nichts besseres finden konnten. Schicken Sie mir die Daten bitte auf mein Handy.<< antwortete ich ihm mit leicht brummingem Ton. >>Mache ich. Sie brauchen sich aber nicht zu beeilen. Die Walzen sind heute Nacht noch am Flughafen Berlin-Tegel im Einsatz und können erst morgen früh um 09:00Uhr übernommen werden.<< Wird dann halt abend, bis ich zu Hause bin, aber auch das machte mir nichts aus. >>Ok, schicken Sie mir die Daten.<<



Gute 1,5 Std. später hatte ich Berlin erreicht und dank Navi auch den Empfänger recht schnell gefunden. Als ich endlich vor der mir zugewiesenen Rampe die Bremsen zu machte, fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Ich schnappte mir die Papiere und meine Zigaretten, stieg aus und zündete mir im Schatten meines Scania’s erst mal eine an und nahm einen tiefen Zug. Nachdem ich die Kippe unter dem Trailer verschwinden lassen hatte, machte ich mich auf den Weg zum Bürogebäude. >>Da sind Sie ja!<< fauchte mich beim betreten der Dispo eine ältere Frau an. Ich streckte ihr wortlos die Papiere entgegen. Sie drehte sich um und verschwand hinter ihrem Schreibtisch. Ich stand dort bestimmt 10 Minuten wie bestellt und nicht abgeholt herum, bis ich nachfragte >>Muss ich nicht noch irgendwas unterschreiben?<< Der alte Drachen blickte hinter ihrem Monitor hervor >>Sie müssen erst mal warten, bis wir die Ladung vollständig kontrolliert haben!<< So langsam fing ich an zu bereuen, diesen Auftrag angenommen zu haben. >>Links den Flur runter ist ein Aufenthaltsraum, dort können Sie warten.<< Da ich keine Lust hatte hier länger rumzustehen, machte ich mich auf den Weg. Der Aufenthaltsraum, der aus einer kleinen Küchenzeile und einer Eckbank mit Tisch bestand, war schnell gefunden. Wenigstens gab es eine Kaffeemaschine mit frischem Kaffee. Man hatte es mir zwar nicht angeboten, aber da in dieser Firma „gutes Benehmen“ scheinbar eh nicht angebracht war, nahm ich mir einfach eine Tasse und setzte mich an den Tisch. Auf diesem lag eine Bild-Zeitung, ich würde ja nie im Leben Geld für dieses Schmierblatt ausgeben, aber wenn sie irgendwo rum liegt kann ich meistens doch nicht widerstehen. Und ein kleiner Zeitvertreib kam mir in diesem Moment gerade recht.

Ich war gerade dabei, die Bild zum dritten Mal durchzublättern, als plötzlich ein junges Mädel, vielleicht gerade mal 20 Jahre alt mit schulterlangen schwarzen Locken in die Küche kam. Als sie mich sah sagte sie kurz >>Hallo<< und widmete sich gleich der Kaffeemaschine. Ihr Blick war wütend und nachdem sie eine große Tasse mit Kaffee gefüllt und einen Schuss Milch hinzugefügt hatte, verschwand sie genauso schnell wie sie gekommen war. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, dass ich schon seit über einer Stunde dort saß. Ich trank meinen Kaffee aus, stellte die Tasse zurück auf die Spüle und machte mich auf den Weg zum Drachen.

Auf dem Weg zur Dispo öffnete sich neben mir plötzlich eine Tür und der kleine Lockenkopf kam im Eilschritt heraus gestürmt. Scheinbar hatte sie mich nicht gesehen und ich konnte so schnell auch nicht mehr zur Seite springen und so kam es, dass sie in mich rein lief. Das wäre jetzt nicht so schlimm gewesen, wenn Sie nicht noch immer die große Tasse mit dem heißen Kaffee in den Händen gehalten hätte, welcher sich durch den Aufprall fast komplett über meinem T-Shirt ergoss. Sie blickte an mir hoch, Ihre Augen waren bis zum Rand mit Tränen gefüllt. Vom Schmerz auf meiner Brust völlig gelähmt stand ich regungslos da. Sie duckte sich unter meinem rechten Arm hindurch, rannte den Flur runter und verschwand am Ende des Ganges hinter einer Tür. Ich drehte mich wieder in Richtung Tür, in der nun ein kleiner untersetzter Mann stand welcher mich wütend anschnauzte >>Is was?<< und ohne auf eine Antwort zu warten mir die Tür vor der Nase zuknallte. Nun konnte ich das Schild auf der Tür lesen: Dieter Zilinsky – Dispoleiter.

Meine Brust brannte immer noch, als ich wieder bei dem Drachen vorstellig wurde. >>Wie sehen Sie denn aus?<< ich ignorierte die Frage. >>Wie lange dauert denn die Kontrolle des Trailers noch?<< Konnte der doch egal sein wie ich aussehe. >>Fast fertig. Sie können schon mal zu ihrem LKW gehen, der Lagerleiter wird Ihnen gleich die Papiere bringen.<< gab sie mir sachlich zur Antwort. >>Wofür …<< Ich unterbrach die Frage. War mir jetzt auch egal, warum ich dann hier
oben warten sollte und machte mich auf den Weg. Im Scania angekommen wechselte ich erst mal das Shirt und versuchte zu verstehen, was da eben passiert war. Ich vermutete, dass die Kleine wohl die Azubine in diesem Saftladen ist und scheinbar für nicht viel mehr als für die Versorgung ihrer Kollegen mit Kaffee zuständig war. Und mit dem Kaffee für Herrn Zilinsky war wohl irgendwas nicht in Ordnung gewesen. Armes Ding – schoss es mir durch den Kopf.

Ich wollte gerade den Laptop aufklappen, als es an meiner Tür klopfte. Der Lagerleiter stand mit den Papieren in der Hand neben meinem Fenster – endlich. Ich wollte gerade den Zündschlüssel umdrehen als ich im Augenwinkel sah, wie der kleine Lockenkopf aus dem Bürogebäude kam und mit schnellem Schritt auf den Ausgang des Firmengeländes zusteuerte.

Frau Dr. Schäfer hatte mir mehrmals gesagt, ich soll aufhören, mich um die Probleme anderer zu kümmern, aber in diesem Moment konnte ich nicht anders. Ich startete den Motor, rollte zur Ausfahrt, schaute in welche Richtung sie gelaufen war und fuhr ihr nach. Als ich sie nach wenigen Metern eingeholt hatte und wir zum Glück nicht mehr im Blickfeld der Firma waren hielt ich neben ihr an, sprang aus meinem LKW und ging zu ihr auf den Bürgersteig. Als ich vor ihr stand schauten mich Ihre immer noch feuchten Augen mit einer Mischung aus Verwirrung und Angst an. >>Darf ich dich zum Essen einladen?<< Der Anteil der Verwirrung in ihrem Blick wurde für einen kurzen Moment größer, doch dann kam die Angst wieder zurück. >>Keine Angst, ich bin kein Vergewaltiger oder sonst irgend so ein Spinner. Ich finde nach der Kaffee-Attacke bist du mir was schuldig und als Entschuldigung lasse ich nur gelten, wenn ich dich zum Essen einladen
darf.
<< Sie schaute beschämt zu Boden und ihre Wangen bekamen eine leicht rötliche Färbung. >>Aber wenn das eine Entschuldigung sein soll, müsste ich dann nicht dich einladen?<< Das war das erste Mal bis auf das kurze „Hallo“ vorhin in der Küche, dass ich ihre Stimme hörte, und sie klang irgendwie süß. >>Das entscheidet der Geschädigte.<< und um ihr den letzten Rest Angst zu nehmen fügte ich noch hinzu >>Ich war noch nie in Berlin, hab seit heute morgen nichts mehr gegessen und du weißt doch bestimmt, wo man hier was leckeres zu essen bekommt!?<< Sie überlegte noch kurz >>Na gut.<<

Im LKW wurde nicht viel gesprochen. Wir hatten uns ziemlich schnell auf italienische Küche geeinigt und sie sagte mir an den Kreuzungen, in welche Richtung ich fahren sollte. Irgendwann stellte ich mir die Frage, was ich hier eigentlich vor hatte? Anflirten wollte ich sie nicht, sie war mit Sicherheit viel zu jung und eigentlich auch nicht unbedingt mein Typ. Doch bevor ich eine Antwort auf diese Frage finden konnte ertönte es von rechts >>Wir sind da!<< Auf dem Weg zur Eingangstür rief sie noch schnell ihre Mutter an um ihr mitzuteilen, warum sie heute abend später nach Hause kommen würde. Während ich die Zeit nutzte, um noch eine Zigarette vor dem Eingang zu rauchen, konnte ich anhand ihrer Antworten erkennen, dass ihre Mutter wohl nicht so begeistert war. Aber nachdem sie ihr von dem Kaffeeunfall erzählt hatte und in welchem Restaurant wir essen würden, schien ihre Mutter sich zu beruhigen.

Während wir die Speisekarte studierten sagte keiner ein Wort. Erst nachdem der Kellner unsere Bestellung aufgenommen hatte, fragte sie mich >>Warum tust du das?<< Da war wieder die Frage, auf die ich eben keine Antwort gefunden hatte. Ich überlegte kurz >>Wenn ich ehrlich bin hab ich mir die Frage auf der Fahrt hierher auch schon gestellt. Ich glaube dein Tag war heute ziemlich bescheiden und vielleicht kann ich dich ja wieder ein bisschen aufmuntern.<< Sie wurde wieder rot >>Und wie schon gesagt habe ich großen Hunger und kenne mich hier nicht aus. Und hätte ich etwa Herrn Zilinsky fragen sollen, wo ich hier was Gutes zu Essen bekomme?<< Sie lachte. Ich erzählte ihr erst mal von mir, von meinem letzten Arbeitgeber und die Probleme die ich dort hatte bis hin zum Burn-Out, von meinem Kindheitstraum und wie ich diesen nach 32 Jahren endlich in Erfüllung gehen lies. Anschließend fing sie an zu erzählen. Ihr Name war Sarah und sie war 21 Jahre alt. Sarah war keine Azubine mehr, sondern hatte letztes Jahr im Mai ihre Prüfung zur Speditions-kauffrau mit 97% abgeschlossen. Aber dadurch habe sich nichts geändert. Sie war immer noch für’s Kaffee holen zuständig, durfte langweilige Kopierarbeiten machen und auch sonst alles, wo die Kollegen keine Lust zu hatten. Sie hatte auch schon versucht sich bei anderen Speditionen zu bewerben, aber ohne Berufserfahrung wollte sie keiner
einstellen. Dass konnte ich ihr nur bestätigen, dass ging mir damals nach meiner Ausbildung nicht viel anders. Dann wurde es persönlicher. Sarah erzählte mir von ihrem Vater, der früher auch LKW gefahren sei, bis er vor 6 Jahren bei dem Transrapid-Unglück im emsländischen Lathen ums Leben kam. Danach musste sie sich nach der Schule um den Haushalt und ihre kleine Schwester kümmern, da ihre Mutter wieder Vollzeit arbeiten ging. Trotzdem hat Sarah es geschafft, einen guten Schulabschluss und eine noch bessere Berufs-ausbildung zu erreichen – Respekt! Allerdings musste Sarah dafür auch Opfer bringen. Viel Freizeit hatte sie die letzten Jahre nicht gehabt, wodurch sich nach und nach auch ihr Freundeskreis immer kleiner wurde. Auf meine Frage, warum Sie denn ausgerechnet Speditionskauffrau lernen wollte bekam ich zur Antwort, dass Sie sich durch ihren Vater schon immer für LKW’s interessiert hatte, und sie eigentlich auch den Führerschein Klasse CE machen wollte, um in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, aber leider konnte sie sich diesen nicht leisten. Deshalb habe sie diesen Beruf gewählt, um so wenigstens irgendwie mit LKW’s zu tun zu haben.



Den Rest des Abends redeten wir über alles Mögliche und ich musste feststellen, dass Sarah mit ihren 21 Jahren doch schon wesentlich Erwachsener war, als es so manche Frau Mitte bis Ende 20 manchal ist. Wir tauschten noch die Handy-Nr. und eMail-Adresse, bevor ich Sarah um kurz nach Zwölf zu Hause ablieferte. Zum Abschied gab es noch eine freundschaftliche Umarmung, wobei wir von ihrer Mutter durch’s Fenster beobachtet wurden. Dann verschwand Sarah im Hauseingang und ich machte mich auf die Suche nach einem Plätzchen für die Nacht.



Einen Schlafplatz hatte ich letzte Nacht schnell gefunden, was ohne Trailer auch wesentlich einfacher war. Und ich bin auch gleich in die Koje und eingeschlafen. Um 07:30Uhr klingelte mein Wecker. Nach einer provisorischen Wäsche mit Wasser aus einer Flasche machte ich mich auf die Suche nach den Walzen, welche ich ein paar Meter vor den Toren Berlins auch schnell gefunden hatte. Nachdem ich den Trailer aufgesattelt und die Papiere unterschrieben hatte gab ich im Navi als Ziel „Zu Hause“ ein. Bei einem Blick auf die Übersichtskarte musste ich feststellen, dass mein Navi mich quer durch die Republik über jede Menge Landstraßen lotsen wollte. Darauf hatte ich aber keine Lust, und ich suchte mir im Internet eine andere Route.



Am frühen Nachmittag wurde es an der Raststätte Hörselgau mal wieder Zeit, meinem Brummi ein paar Liter Diesel zu gönnen. Beim bezahlen in der Tankstelle steckte ich noch was zu Beißen ein und lies mir meinen Thermobecher füllen. Anschließend suchte ich mir einen Parkplatz, um erst mal ein Päuschen zu machen. Ich startete meinen Laptop und öffnete mein Mailprogramm. Eigentlich wollte ich meinem Versicherungsmakler eine eMail schreiben, doch dann sah ich, dass ich eine von Sarah erhalten hatte:

Hallo Schosch!

Danke nochmal für den schönen Abend gestern! Es hat so gut getan mal wieder mit jemandem zu reden. Und danke für’s Zuhören!
Wenn du mal wieder in Berlin bist, bin ich dran mit bezahlen!
Wünsche dir eine gute Heimfahrt!

LG
Sarah


Ich freute mich sehr über diese Mail, dennoch beschloss ich ihr nicht jetzt zu antworten und stattdessen meinem Makler eine Mail zu schreiben:

Hallo Michael,

hast du morgen irgendwann Zeit für mich? Müssen uns dringend mal wegen einer Transport-/Frachtversicherung unterhalten.

Gruß
Schosch



Um kurz nach Sieben erreichte ich endlich meine Abfahrt. Die Fahrt verlief für einen Freitag Nachmittag ungewöhnlich ruhig. Kurz nach dem Rastplatz Hörselgau hatte ich Herrn Bächel angerufen und gefragt, ob ich mein Gespann über’s Wochenende bei ihm auf dem Firmengelände parken könnte, da ich selbst ja noch keine Garage besaß. Und das ganze WE wollte ich nicht die Bushaltestelle der Grundschule blockieren, auch wenn wahrscheinlich kein Bus in dieser Zeit kommen würde. Für Herrn Bächel war das kein Problem, wenn ich es vor 20:00Uhr nach Köln schaffen würde und am Sonntag nicht vor 0:00Uhr wieder los wollte.

Anschließend klingelte ich noch bei Markus durch und wollte fragen, wann wir am WE Snooker spielen könnten, aber leider lag er mit Magen-Darm-Grippe im Bett und fiel somit das ganze Wochenende aus.



Ich hatte meinen Scania noch nicht richtig bei PoSped geparkt, da stand meine Mutter schon bereit um mich abzuholen. Zu Hause angekommen räumte ich noch meine Taschen aus, sprang unter die Dusche und lies mich anschließend auf meine Couch fallen, um mich den restlichen Abend quer durch alle Programme zu zappen. Ich hatte kurz überlegt Sarah zu antworten, und Nathalie musste ich ja auch noch schreiben, aber ich war zu faul zum aufstehen und zappte weiter, bis irgendwann meine Augenlieder der Schwerkraft nachgaben …




Fortsetzung folgt ...

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Mittwoch, 25. Dezember 2013, 11:19

Kapitel 7 - Zurück auf Los



Ich öffnete langsam die Augen, alles war verschwommen. Ich schloss sie wieder, drückte die Lieder fest zusammen und versuchte es erneut, als ich von rechts eine mir wohl vertraute
Stimme hörte >>Hallo mein Schatz, wie geht es dir?<< ich drehte den Kopf langsam zur Seite und erblickte meine Mutter. >>Wo bin ich?<< platzte es aus mir heraus ohne ihre Frage zu beantworten. >>Du bist im Krankenhaus in Lille. Du hattest einen schweren Unfall<< sagte Sie und versuchte dabei ihre Tränen zu unterdrücken. >>Was ist mit meinem Scania?<< war meine nächste Sorge. >>Der hatte nicht so viel Glück wie du!<< antwortete eine weitere mir wohl vertraute Stimme von links. In drehte meinen Kopf zur anderen Seite und schaute in das besorgte Gesicht meines Vaters. >>Was heißt das genau?<< fragte ich weiter. >>Wenn du an seiner Stelle wärst, würdest du jetzt in einer Holzkisten liegen.<< Ich konnte es zwar nicht sehen, aber ich spürte, wie meine Mutter ihn für diesen Kommentar böse anschaute bevor sie sagte >>Aber zum Glück bist du ja nicht an seiner Stelle!<< Erst jetzt fragte ich mich, was mir denn überhaupt passiert ist. Ich tastete mein Gesicht ab, Augen, Nase, Ohren, alles noch da. Anschließend meinen Oberkörper, der Brustkorb schmerzte ein wenig, aber sonst konnte ich nichts feststellen. Dann hob ich langsam den Kopf und erblickte das Unheil. Mein linkes Bein hing in einer Schlaufe und war komplett verbunden. Und aus dem Verband schauten kleine Metallstäbe raus. Ich ließ den Kopf ins Kissen fallen und stieß einen genervten Seufzer aus. Ich wollte gerade fragen, was genau mit meinem Bein passiert ist, als die Zimmertür auf ging. Eine Ärztin betrat den Raum und sprach mit
französischem Akzent >>Dürfte ich bitte für ein paar Minüt mit ihre Sohn allein zu lassen? `olen Sie sich doch in die Cafeteria mal ein Kaffee, dass wird Sie bestimmt gut tun.<< meine Eltern standen auf und verließen das Zimmer.Die Ärztin trat näher >>Wie fühlen Sie sich `err Schmidt?<< dabei warf sie einen prüfenden Blick auf meine Infussion. >>Fühle mich total vernebelt, als hätte ich tagelang gefeiert.<< Sie grinste >>Das kommen von die Narkose und die Schmerzmittel. Wie geht es ihre Bein?<< >>Keine Ahnung, ich spüre es nicht. Was genau ist denn mit meinem Bein?<< Sie schaute sich mein Bein etwas genauer an bevor sie antwortet >>Sie `aben komplizierte Bruch. Wir mussten etwas Metall zur `ilfe nehmen, um ihr Knochen wieder in der richtig Position zu bringen.<< zum zweiten mal ließ ich meinen Kopf ins Kissen fallen. >>Kein Sorge `err Schmidt, dass kriegen wir wieder hin.<< versuchte sie mich aufzumuntern. >>Sie sollten sich jetzt ausru`en, Morgen früh kommt Polizei um sie wegen die Unfall zu befragen.<< Sie war gerade dabei das Zimmer zu verlassen als mir noch eine Frage durch den Kopf ging >>Frau Doktor, wie komme ich denn auf die Toilette?<< Sie lachte, kam ein paar Schritte auf mein Bett zu und sagte >>`err Schmidt, darüber brauchen sie kein Gedanken machen.<< und deutete auf einen Plastikbeutel an der Seite meines Bettes von dem ein Schlauch unter meine Decke führte. Ein Katheter! Zum dritten Mal ließ ich den Kopf ins Kissen fallen. Als ich so da lag und an die Decke schaute, nahm mein Gedächtnis langsam wieder seine Arbeit auf und ich konnte mich Stück für Stück wieder erinnern. Ich war Sonntag Nacht mit zwei Verdichtungswalzen auf dem Weg nach Lille gewesen als plötzlich ... Die Zimmertür ging auf, meine Eltern kamen vom Kaffeetrinken zurück. >>Na mein Sohn, alles in Ordnung gewesen mit der Ärztin?<< fragte mein Vater grinsend. >>Ein bisschen zu alt für mich, auch wenn sie sich gut gehalten hat.<< grinste ich zurück. Meine Mum schüttelte den Kopf >>Wenn ihr sonst keine anderen Sorgen habt, dann kann es dem Patienten ja gar nicht sooo schlecht gehen.<< dabei konnte auch sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. >>Würdet ihr zwei mir eingefallen tun?<< fragte ich und beide kamen etwas näher ans Bett. >>Wisst ihr, wo mein Truck steht?<< beide nickten synchron. >>Könntet ihr Morgen früh dort hin fahren und mein ganzes Zeugs aus dem Scania holen? Ich bekomme morgen früh Besuch von der Polizei, da würdet ihr eh nur auf dem Flur rumstehen.<< >>Machen wir. Brauchst du irgend etwas davon?<< fragte mein Dad. >>Ja, Handy und Laptop inklusive Ladegeräte bitte zu mir, und vielleicht noch die frischen Klamotten, der Rest kann nach Hause.<< beide nickten wieder synchron. >>Und jetzt würde ich gerne etwas schlafen.<< Sie packten beide Ihre Sachen und verabschiedeten sich mit einem "bis Morgen". Kaum waren die beiden zur Tür hinaus, war ich auch schon eingeschlafen.

Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann Menschen, die schon am frühen Morgen völlig überdrehte gute Laune haben. Und genau so einer stürzte am nächsten Morgen um 06:00 Uhr in mein Zimmer, schaltete die komplette Festbeleuchtung an und trällerte >>Bonjour!<< in einer Lautstärke, dass die Patienten im Zimmer nebenan vermutlich auch geweckt hat. Ich gab ihm ein mürrisches Grummeln als Antwort und nachdem er meine Infussionen kontrolliert hatte, verschwand er wieder. Aber natürlich hatte er das Licht angelassen. Ich musste kurz an den 1.Teil von Werner denken, als dieser auch von einer Schwester geweckt wurde und völlig genervt mit seiner großen Nase das Licht ausschaltete. Da ich aber ans Bett gefesselt war, zog ich mir die Decke über den Kopf
und versuchte so noch ein paar Minuten Schlaf zu ergattern. Kurz nach halb sieben kam eine Schwester ins Zimmer. Ihr >>Bonjour<< hatte eine wesentlich angenehmere Lautstärke und auch ihr Tonfall klang nicht so aufgedreht. Sie brachte mir mein Frühstück und fragte >>Comment êtes-vous?<< Ich zuckte mit den Schultern, darauf lächelte Sie mich an und verschwand wieder. Eigentlich vertragen sich Krankenhausessen oder französische Küche nicht so mit meinem Gaumen und hier kam auch noch beides zusammen, aber trotzdem schmeckte das Frühstück sehr gut. Ok, bei
Croissant und Brötchen mit Marmelade und Wurst kann man auch nicht viel falsch machen. Gegen 08:00Uhr klopfte es an meiner Tür und ein Mann kam ins Zimmer. Er sah aus wie Columbo, nur die Zigarre fehlte. Aber vermutlich hätte auch der echte Columbo im Krankenhaus seine Zigarre kalt lassen müssen. Er trat näher und stellte sich akzentfrei vor >>Mein Name ist Kommissar Jacques Lemons, und ich hätte ein paar Fragen an sie wegen dem Unfall.<< Er setze sich neben mein Bett, zog einen kleinen Notizblock aus seinem Trenchcoat und ich fing an zu erzählen. >>Ich
war auf dem Weg nach Lille, als kurz hinter der belgisch-französischen Grenze plötzlich ein LKW von der Gegenspur durch die Mittelleitplanke krachte und auf mich zu schleuderte. Der Zugmaschine konnte ich noch ausweichen, aber den Trailer habe ich hinten erwischt und dann gingen bei mir die Lichter aus und ich bin erst wieder wach geworden, als ich schon im Krankenwagen lag.
<< Er nickte und schrieb weiter fleißig in seinen Notizblock bevor er sagte >>Sie hatten verdammtes Glück, dass der Trailer hinten nicht beladen war, sonst wäre vermutlich nicht mehr so viel von Ihnen übrig geblieben.<< Ich musste schlucken >>aber Ihre Aussage stimmt soweit mit denen der anderen Zeugen überein, daher habe ich eigentlich auch schon keine Fragen mehr an sie.<< Das war ja einfach dachte ich mir. >>Haben sie noch Fragen?<< ich überlegte kurz >>Wissen Sie schon, wieso der Kollege die Kontrolle über seinen LKW verloren hat?<< Er steckte seinen Notizblock wieder in seine Tasche. >>Das wissen wir noch nicht genau, aber wir haben Spuren von Drogen in seinem Blut gefunden und wir vermuten, dass er deswegen die Kontrolle verloren hat.<< Ich starrte wortlos an die Zimmerdecke. Nach ein paar Sekunden stand Kommissar Lemons auf, holte eine Visitenkarte aus der Innentasche und legte diese auf mein Schränkchen >>Wenn sie noch Fragen haben, rufen sie mich an.<< Er stand auf und ging zur Tür, bevor er sich ganz im Columbo-Stil noch einmal umdrehte >>Eine Sache noch, falls sie den Kollegen auf Schadensersatz oder
Schmerzensgeld verklagen wollen, dank der Drogen sollten sie da gute Chancen haben.
<< dann grinste er dreckig und verlies das Zimmer. Bevor ich anfangen konnte, mir über den letzten Satz des
Kommissar Gedanken zu machen, ging die Tür schon wieder auf und die Schwester von vorhin kam rein und räumte mein Frühstücks-Tablett weg. Die Tür war kaum ins Schloss gefallen, als die Ärztin mit zwei jungen Kollegen ins Zimmer kam, die Visite stand auf dem Programm. Nachdem die drei sich ausgiebig auf französisch und latain über den Zustand meines Beins ausgetauscht hatten steuerten sie wieder die Zimmertür an >>Ähm, Frau Doktor!?<< die beiden Jungspunde gingen raus auf den Flur und die Ärztin kam zu mir ans Bett. >>Ja, `err Schmidt?<< >>Würden Sie mir einen Gefallen tun?<< sie nickte >>Könnten Sie bitte dem Pfleger von heute morgen sagen, er soll das nächste Mal etwas leiser „Bonjour“ schreien? Und halb so viel Licht würde auch reichen.<< sie grinste >>Ich sage Pierre bescheid.<<Die Ärztin verlies das Zimmer und ich konnte mir endlich Gedanken über den letzten Satz von Kommissar Lemons machen. Wäre der Typ hinterm Steuer
eingepennt gewesen, weil sein Chef ihn dazu gedrängt hatte seine Lenkzeit zu überschreiten und dieser hätte das aus Angst seinen Job zu verlieren und seine Familie nicht mehr ernähren zu können auch gemacht, dann hätte ich vielleicht Verständnis dafür gehabt. Ich wüsste nicht was ich in einer solchen Situation gemacht hätte. Aber sich unter Drogeneinfluss hinters Steuer zu setzen und dass dann auch noch bei einem 40tonner, da hörte mein Verständnis definitiv auf. Ich hatte gerade den Entschluss gefasst, mir einen guten Anwalt zu suchen, als meine Eltern ins Zimmer kamen. Ich lies mir sofort meinen Laptop geben, klappte ihn auf, drückte auf den Start-Knopf und fing an zu beten. Ein paar Sekunden später atmete ich erleichtert auf, das Ding hatte den
Unfall scheinbar überstanden. Ich legte ihn zur Seite und schaltete mein Handy ein. Nach einem weiteren Stoßgebet konnte ich erneut aufatmen, es funktionierte auch noch, und dass sogar sehr gut. Kaum war das Ding fertig hochgefahren und hatte Verbindung mit dem französischen Netz hergestellt, hagelte es SMS mit Informationen über entgangene Anrufe. Ich öffnete eine, die Vorwahl war +44 (England) und da viel es mir wieder ein, ich wollte von Lille mal einen Ausflug auf die Insel machen und schauen, wie ich mich im Linksverkehr schlagen würde. >>Meine Kunden!<<
rief ich plötzlich. Die wussten ja nichts von meinem Unfall und warteten vergeblich auf mich. Sofort fing ich an eine Nr. nach der anderen anzurufen und den Disponenten meine Lage zu erklären. Von lautem Fluchen, dass sogar meine Eltern hören konnten bis zu vollstem Verständnis und Genesungswünschen war jede erdenkliche Reaktion dabei. Dann berichtete ich meinen Eltern vom Besuch des Kommissar und dem Drogenkonsum des anderen LKW-Fahrers und beide waren auch der Meinung, dass ich mir auf jeden Fall einen Anwalt suchen sollte. Danach plauderten wir noch eine ganze Weile über alles Mögliche, bevor sie sich am frühen Nachmittag verabschiedeten. Sie mussten wieder zurück nach Deutschland. Beide waren ja am Montag morgen völlig überstürzt von der Arbeit aus direkt nach Lille gefahren und konnten deswegen ja nicht ewig hier bleiben. Als die beiden weg waren machte ich erst mal ein Schläfchen.

Nach einem Abendessen, dass genauso inkompatibel mit meinem Gaumen war wie das Mittagessen, nahm ich meinen Laptop und warf einen Blick in mein Postfach. Spam, Spam, Spam …. Und eine Mail von Nathalie. Ihr hatte ich am Wochenende vor dem Unfall geschrieben und erzählt, was ich in den letzten Jahren so alles erlebt hatte. Von allen Höhen und Tiefen bis hin zu meinem Burn-Out und der Erfüllung meines Kindheitstraumes.

Hallo Schosch,
da hast du ja schon einiges durch gemacht. Aber es freut mich, dass es dir jetzt wieder besser geht!

Ich habe damals die Ausbildung zur Grafikerin abgebrochen. Ich hatte doch nicht so viel Talent dazu,
wie ich immer gedacht hatte und habe dann eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht. Und vor
drei Jahren bin ich dann der Liebe wegen nach Salzburg gezogen. Was soll ich sagen ….
Es hat sich ausgeliebt und jetzt sitze ich ganz alleine in meiner neuen Wohnung in einer mir immer
noch fremden Stadt. Vielleicht hast du ja irgendwann mal eine Tour nach Salzburg.
Würde mich sehr freuen, dich nach all den Jahren mal wieder zu sehen!

Liebe Grüße
Nathalie

P.S.: Fahr vorsichtig! ;)


Ich antwortete gleich und erzählte ihr von meinem Unfall und dass ich wohl die nächsten Wochen keine Tour nach Salzburg haben würde, da ich zur Zeit in meiner Mobilität etwas eingeschränkt war. Danach schrieb ich auch Sarah noch einen kurzen Lagebericht und damit war auch dieser Tag zu Ende.

Die nächsten drei Wochen zogen sich hin wie zäher Kaugummi. Pierre hatte seine Lautstärke auf ein erträgliches Maß zurückgedreht und schaltete nur noch die halbe Beleuchtung ein. Das Frühstück war weiterhin die einzige Mahlzeit, die sich mit meinem Gaumen vertrug, wodurch ich mich noch mehr auf die Besuche meiner Eltern an den Wochenenden freute, da sie mir immer etwas leckeres zu Essen mitbrachten. Und der fast tägliche eMail-Verkehr mit Nathalie und Sarah waren meine einzigen Lichtblicke. Ich hatte mal wieder den Laptop hochgefahren und wollte schauen, ob ich eine neue Nachricht von den beiden hatte, als ich völlig überraschend eine andere eMail in meinem Postfach entdeckte:

Betreff: 1. Durchsicht

Hallo Herr Schmidt,
da ich von Ihnen nichts mehr gehört habe gehe ich davon aus, dass Sie mit Ihrem Scania zufrieden sind!?

Ich wollte Sie auch nur daran erinnern, dass bei 20.000km die erste kleine Durchsicht fällig ist, damit Sie
rechtzeitig einen Termin in einer Scania-Niederlassung vereinbaren können.
Eine Liste mit allen Niederlassungen finden Sie auf unserer Homepage.

Dann wünsche ich Ihnen weiterhin gute Fahrt!

Mit freundlichen Grüßen

Ruven Burg
- Verkauf -
Scania - Hannover


Die Mail wirkte auf mich nicht wie ein Standard-Serienbrief. Deswegen entschied ich mich auch zu antworten:

Hallo Herr Burg,
dass ist wirklich nett von Ihnen, dass Sie mich daran erinnern. Ich hätte es bestimmt vergessen. Aber leider wird
das nicht mehr notwendig sein. Ich hatte vor 3 Wochen einen schweren Unfall. Ein Kollege hatte die Kontrolle
über seinen Lastzug verloren, ist durch die Mittelleitplanke gekracht und ich konnte leider nicht mehr ausweichen.
Der Scania steht jetzt beim Schrotthändler und ich liege mit gebrochenem Bein im Krankenhaus von Lille.

Mit freundlichen Grüßen
Georg Schmidt


Nachdem ich die Mail abgeschickt hatte kam mir auf einmal der Gedanke, wie soll es eigentlich weiter gehen, wenn mein Bein wieder fit ist? Dann bräuchte ich ja wieder eine neue Zugmaschine. Also öffnete ich erneut den Browser und warf einen Blick auf meinen Kontostand und staunte nicht schlecht, die Versicherung des Drogenfahrers hatte den Zeitwert meines Scanias bereits überwiesen. Und da dieser ja gerade mal 4 Wochen alt war, waren dass immerhin 90.000,-€. Zusammen mit dem Geld, dass ich in den ersten 4 Wochen eingefahren hatte stand unten rechts: Kontostand: 154.387,54€ Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich es realisiert hatte. Einen solchen Betragt hatte ich noch nie auf meinem Konto gesehen. Mit dieser Summe würde ich mir dieses Mal etwas besseres leisten können als den kleinen Scania mit seinen 360PS. Und so verbrachte ich die nächsten drei Tage damit mir im Internet Bilder, Videos und Berichte aller Marken anzuschauen und Angebote zu vergleichen. Am dritten Tag, ich hatte mich gerade entschieden welcher LKW es werden sollte, kam Schwester Vivienne ins Zimmer und brachte mir ein Paket. Ich schaute Sie ganz verwundert an, doch Sie zuckte nur mit den Schultern. Ich öffnete das Paket und fand darin verschiedene schwedische Leckereien: Arraksbulle, Bostongurka, Spettekaka, Havreboll, Knäckebrot usw. und eine Karte auf der stand: Mit den besten Genesungswünschen von Scania-Hannover. Unterschrieben von Herrn Burg. Ich legte das Paket zur Seite und startete meinen Laptop.

Hallo Herr Burg,
mit Speck fängt man Mäuse? ;)

Das ist wirklich sehr aufmerksam von Ihnen und ich habe fast ein schlechtes Gewissen dass ich Ihnen leider sagen muss,
dass ich mich kurz bevor Ihr Paket ankam bereits für eine andere Marke entschieden habe. Denke Sie bitte nicht, dass ich
mit Scania nicht zufrieden war, im Gegenteil. Aber mein Herz schlägt schon seit Kindheitstagen für eine andere Marke.

Sollte ich von der anderen Marke enttäuscht sein werden Sie der erste sein, der es erfährt!

Mit freundlichen Grüßen
Georg Schmidt


Nach drei weiteren Wochen und zwei weiteren OP’s ging es vom Krankenhaus direkt weiter in die Reha nach Bad Kreuznach. Dort stand dann tägliche Gymnastik und Reha-Sport auf dem Programm, um mein Bein wieder richtig fit zu kriegen. Von Langeweile wie im Krankenhaus konnte hier definitiv keine Rede mehr sein. Und so vergingen die acht Wochen Reha fast wie im
Fluge und dann war es endlich soweit. Ich wurde entlassen und konnte nach 14 Wochen Krankenhaus und Reha-Klinik endlich wieder nach Hause. Als mich Markus abholte und ich bei ihm eingestiegen war sagte ich nur: >>Mach das wir hier weg kommen! Für dieses Jahr ist mein Bedarf an Kliniken usw. definitiv gedeckt! Das reicht auch noch für die nächsten Jahre!<< Ohne einen Kommentar lies er die Kupplung springen und wir rauschten mit seinem Scirocco von dannen. Das Wochenende verbrachte ich mit einigen Stunden Snooker, viel gutem Essen und dem ein oder
anderen Bierchen. Und heute war es dann endlich soweit! Ich sitze im ICE und bin auf dem Weg mir selbst mein schönstes Geburtstagsgeschenk abzuholen....





Ich wünsche euch allen und euren Familien frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!

Gruß
Schosch

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Donnerstag, 26. Dezember 2013, 17:34

Ah, da is er wieder, gehts auch bei den alten Hasen mal wieder weiter, freut mich, hoffe bald mehr von Dir zu lesen.
The world is like a baseball

Schosch

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Samstag, 28. Dezember 2013, 15:28

Kapitel 8 – Back on the Road



Am Zielbahnhof angekommen erwartete mich erst mal mein altes Problem, wo geht’s hier zur U-Bahn? Nachdem ich das ersehnte Schild endlich gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg und saß wenig später in der S2 auf dem Weg nach Karlsfeld. Dort angekommen musste ich noch ein paar Meter zu Fuß laufen, was aber nicht weiter schlimm war, da die Ärzte in Bad Kreuznach
mir eh nahegelegt hatten, dass Bein regelmäßig zu bewegen. Als ich an der letzten Kreuzung abbog konnte ich die Fahnen schon im Wind flattern sehen. Mein Puls stieg langsam an und ich hatte kurz den Reflex, mir eine Zigarette anzuzünden bis mir einfiel, dass ich mir dieses Laster ja während meinem Aufenthalt im Krankenhaus notgedrungen abgewöhnt hatte, da ich keine Möglichkeit
hatte einen der Raucherbereiche aufzusuchen. Und bisher hatte ich mir auch keine mehr angezündet. Worauf ich durchaus stolz war. So in Gedanken an das Rauchen versunken stand ich plötzlich vor der Einfahrt des Händlers und konnte mein neues Baby schon sehen. Man hatte es direkt vor dem Verkaufsraum geparkt.



Ich drehte erst mal eine Runde um meinen neuen Begleiter auf Europas Straßen und betrat anschließend die große Verkaufshalle. Dort kam direkt ein Mann auf mich zu >>Sie müssen Herr Schmidt sein!?<< ich nickte >>Speckmeier, Herzlich Willkommen in München. Wollen wir uns zuerst um den Papierkram kümmern, bevor wir uns ihr neues Schmuckstück etwas genauer anschauen?<< Ich nickte erneut >>Gerne.<< und folgte Herrn Speckmeier zu seinem Schreibtisch. Nachdem alle Unterschriften gemacht waren, schnappte er sich den Schlüssel und wir gingen nach draußen >>Da steht er, ihr neuer MAN TGX XLX mit 480PS, 6 Zylinder mit 12,4ltr. Hubraum und 16-Gang-ZF-Getriebe.<< erklärte Herr Speckmeier mit Stolz in der Stimme. >>Von Außen haben sie ihn sich ja schon angeschaut. Steigen wir doch mal ein und ich erkläre Ihnen alles.<< dabei öffnete er die Fahrertür und saß schneller hinter dem Lenkrad als ich reagieren konnte. Na gut, dachte ich mir,
setze ich mich halt ein einziges Mal auf die Beifahrerseite „meines Trucks“. Herr Speckmeier stand definitiv 110% hinter der Marke MAN. Er erklärte mir mit solch einer Begeisterung jedes noch so kleine Detail, dass man fast hätte denken können, er wollte irgendwelche Mängel überspielen. Doch spätestens als der den Motor startete waren diese Zweifel verflogen, denn seine Augen
leuchteten dabei wie bei einem kleinen Kind an Heilig Abend, wenn es zum ersten Mal den beleuchteten Weihnachtsbaum mit all den Geschenken darunter entdeckt. Nach einer ¾ Stunde war die Übergabe abgeschlossen und er überlies mir endlich den Fahrersitz. Ich kletterte rüber und stellte mir den Sitz und die Spiegel ein. Herr Speckmeier blieb so lange an der Eingangstür stehen und als ich dann endlich los rollte, winkte er mir noch hinterher bis ich komplett vom Hof verschwunden war. „Da hat wohl auch jemand einen unerfüllten Kindheitstraum“ dachte ich mir, während ich mich durch München in Richtung A99 wühlte.



Auf der A9 war ganz gut was los, aber ohne Trailer und dank 480PS blieb der Begrenzer im Anschlag und ich kam zügig voran. Es tat so gut nach fast 4 Monaten endlich wieder auf’m Bock zu sitzen und durch die bunte Herbstlandschaft zu donnern. Nur an das neue Getriebe musste ich mich noch ein wenig gewöhnen.



Um 22:00Uhr erreichte ich Köln. Noch wenige Meter, und ich war zu Hause. Dabei hatte ich dann auch noch richtiges Glück, und fand eine Parkmöglichkeit fast direkt vor der Haustür. So brauchte ich meine ganzen Sachen nicht allzu weit zu schleppen. Nachdem der neue Kühlschrank, Klamotten und was man sonst alles brauchte im MAN verstaut war, warf ich nochmal einen Blick in die Frachtbörsen, aber leider hatte sich hier seit Samstag nichts geändert. Es gab mehrere Aufträge für nach England und nur einen einzigen, bei dem ich nicht mit Linksverkehr in Kontakt kommen würde. Vor dem Unfall war ja eine Überquerung des Ärmelkanals geplant gewesen, aber ich wollte mich erst mal im Rechtsverkehr mit meinem neuen Begleiter anfreunden. Das einzige, was mich an dem somit noch übrigen Auftrag störte war das Gewicht. Ich hatte zwar jetzt deutlich mehr Leistung, aber ich wollte den Motor eigentlich erst mal mit ein paar leichteren Trailern einfahren, und nicht gleich bei der ersten Tour das zulässige Gesamtgewicht voll ausreizen. Aber wie heißt es so schön: „Einen Tot muss MAN (eindeutig zweideutig) sterben!“ Also Auftrag angenommen, noch einen Folgeauftrag rausgesucht und ab ins Bett.



Pünktlich um 07:00Uhr hatte ich am nächsten Morgen den Trailer aufgesattelt, auch die Mitarbeiter im Versand von Bayer waren schon auf Zack. So machte ich mich kurze Zeit später mit 25t Zement auf den Weg nach Amsterdam und tröstete mich damit, dass ich meinen MAN auf dieser Tour wenigstens vor großen Steigungen verschonen konnte.



Um 11:45Uhr erreichte ich Amsterdam und wenige Minuten später stand der Trailer bei Fercam an der Rampe. Ich sattelte erst ab und machte mich anschließend mit den Papieren auf den Weg ins Büro. Dort musste ich kurz warten und konnte so den holländischen Gesprächen in der Dispo lauschen, was bei mir immer für Erheiterung sorgte.



Zu Dachser waren es nur wenige Meter. Hier warteten 13t Büropapier auf mich, die nach Hamburg wollten. Da hier nicht so viel los war wie bei Fercam brauchte ich nicht lange warten und konnte bereits um 12:30Uhr vom Hof rollen.



Bei Bremen öffnete der Himmel seine Schleusen und der Herbst zeigte sich von seiner grauen und nassen Seite. Die Sicht war nach wenigen Kilometern so schlecht, dass ich schon fast froh war, dass meine Lenkzeit eh nicht mehr bis Hamburg reichte und ich steuerte den Rastplatz Oyterthünen an. Nachdem ich die Tanks meines Trucks gefüllt hatte, hatte ich auch noch das Glück den
ersten Parkplatz neben der Tankstelle zu ergattern. So kam ich mit einem kurzen Sprint immerhin noch relativ trocken zu einer Bockwurst, bevor ich den MAN für meine erste Ruhepause vorbereitete. Anschließend warf ich noch einen kurzen Blick in mein Postfach.


Hallo Schosch,

schön, dass du endlich wieder auf der Straße bist. Damit steigen dann ja auch endlich die Chancen auf ein Wiedersehen! ;-)

LG
Nathalie


Durch die vielen eMais in den letzten Wochen war unser Verhältnis schon wieder viel vertrauter geworden. Ich antwortete noch kurz, dass ich den nächst möglichen Auftrag in Richtung Salzburg sofort annehmen würde und warf anschließend noch einen kurzen Blick in die Frachtbörsen. In Hamburg standen ein paar Gabelstapler, die ins Hessenland wollten, genauer gesagt nach Kassel. Einen Folgeauftrag gab es bisher nicht, aber dass würde sich bestimmt noch ändern dachte ich mir. Ich klappte den Laptop zu und kletterte in meine noch jungfräuliche Koje. Um 02:00Uhr war die Nacht für mich leider schon wieder zu Ende. Fazit: auf den 1,76m² konnte man richtig gut schlafen, was das Aufstehen leider zusätzlich erschwerte. Nachdem ich die Vorhänge zurück gezogen hatte konnte ich feststellen, dass der Regen aufgehört hatte. Also ging es diesmal trockenen Fußes zur Tanke, wenigstens mal die Zähne putzen und auf dem Rückweg natürlich den Thermobecher mit Kaffee auffüllen lassen. Dann machte ich noch ein paar Übungen für mein Bein, bevor es weiter in Richtung Hamburg ging.



Kurz nach 04:00Uhr stand ich bei Fercam in Hamburg auf dem Hof. Als ich das letzte Mal mitten in der Nacht in Hamburg abliefern wollte, stand ich vor einem verschlossenem Tor, dass war hier zum Glück nicht der Fall. Ich musste grinsen als ich mich daran erinnerte, wie wütend die Mitarbeiter waren, weil ich damals einfach vor dem Tor stehen geblieben war. Wofür sich die Mitarbeiter mit einer besonders langsamen Abfertigung meines Trailers bedankten. Aber diese Probleme hatte ich dieses Mal nicht, auch auf der Baustelle von Strabag wurde rund um die Uhr gearbeitet. So konnte ich Hamburg schon wieder verlassen, bevor der morgendliche Berufsverkehr zuschlagen würde.



Auf halber Strecke fing es wieder mal an zu regnen. Und als ich Kassel so gegen 08:00Uhr erreichte hatte sich daran nichts geändert. Nachdem die Gabelstapler abgeliefert waren warf ich direkt einen Blick in die Frachtbörsen. Eigentlich hatte ich ja gehofft, von hier aus weiter in Richtung Österreich zu kommen, aber es gab nur einen einzigen Auftrag ab Kassel, ein Trailer mit Sanitätsartikeln für nach Luxembourg. Also musste das Wiedersehen mit Nathalie wohl noch warten. Der Trailer war aber erst um 18:00Uhr abholbereit. Also Parkplatz suchen, auch wenn ich noch fast vier Stunden Lenkzeit auf der Uhr hatte. Immerhin fand diese Suche ein schnelles und positives Ende. An Schlafen war aber nicht zu denken, wie auch, ich war ja gerade mal 7 Stunden wach. Also Laptop aufgeklappt und mal schauen was die Frachtbörsen so ab Luxembourg zu bieten hatten. Fast nur Aufträge ins Ruhrgebiet, aber dafür war es noch zu früh, es war ja erst Mittwoch Abend. Was sollte ich denn schon Donnerstag wieder im Pott? Also entschied ich mich für eine Ladung Joghurt für nach Zürich. Dadurch würde es zwar schwerer werden bis zum WE wieder zu Hause zu sein, aber dafür kam ich Salzburg schon wesentlich näher. Noch war in den Frachtbörsen kein Trailer zu finden, der von der Schweiz nach Österreich gefahren werden sollte, aber bis ich in Zürich bin würde ja auch noch eine Weile dauern.

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Samstag, 28. Dezember 2013, 20:16

Schönes Tagebuch und gut geschrieben :thumbup:.

Top. Ich freu mich schön auf weitere Geschichten :).
MfG Dennis

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Samstag, 28. Dezember 2013, 20:43

Jetzt wo die Reha um ist und dein Bein auch wieder einigermaßen fit, freue ich mich auf dass was jetzt noch so kommt. ;) :thumbsup:

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Mittwoch, 1. Januar 2014, 18:11

Irgendwann hatte ich dann doch einen Weg ins Land der Träume gefunden, aus dem mich aber das Klingeln meines Handy’s schon um 13:30Uhr wieder zurück holte. >>Schmidt<< >>Kanzlei Kuckuck, mein Name ist Burghardt.<< gab sich eine Frauenstimme am anderen Ende zu erkennen. >>Ich soll sie im Auftrag von Herrn Kuckuck informieren, dass die Verhandlung wegen Ihrer Schadenersatz- und Schmerzensgeld-Klage am 29. November um 09:30Uhr vor dem Gericht in Lille stattfindet.<< Das ist der Nachteil, wenn man einen guten Anwalt hat, der sich um alles kümmert, man vergisst die Angelegenheit total. >>Vielen Dank Frau Burghardt, wird sofort notiert!<< >>Keine Ursache Herr Schmidt, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.<< >>Ihnen auch!<< und schon hatte sie aufgelegt.



Nach diesem Telefonat konnte ich nicht mehr schlafen und war froh, als ich endlich den Trailer abholen konnte und machte mich um 18:30Uhr auf den Weg. In Luxembourg angekommen wartete die nächste Zwangspause auf mich, da der Empfänger der Sanitätsartikel erst wieder um 07:00Uhr seine Pforten öffnete. Bevor ich mich schlafen legte warf ich nochmal einen Blick in die Frachtbörsen, kaum Aufträge ab Zürich im Angebot und erst recht keiner in Richtung Österreich. Was war denn los? Steckte die Logistik-Branche in einer Krise, von der ich noch nichts mitbekommen hatte?



Am nächsten Morgen hatte sich die Lage in den Frachtbörsen nicht wirklich geändert. Irgendwie war diese Woche der Wurm drin. Und das sollte wohl auch erst mal so bleiben. Es dauerte ganze drei Stunden, bis ich endlich den alten Trailer los war und ich mich mit dem neuen auf den Weg machen konnte.


Kaum hatte ich Luxembourg hinter mir gelassen und rollte die ersten Kilometer auf französischem Asphalt, wurde ich schon zur Kasse gebeten.



Um 16:00Uhr erreichte ich Zürich. Nachdem der Joghurt abgeliefert war, was erfreulicherweise mal schnell erledigt war, kam beim Blick in die Frachtbörsen der Frust zurück. Nur die Firma Rettenmeier hatte zwei Aufträge zu vergeben. Einen für nach Milano und einen für Reims. Nun konnte ich die Hoffnung eine Tour nach Österreich zu finden endgültig über Board werfen. Also entschied ich mich für Reims, denn nach einem weiteren Blick in die Frachtbörsen fand ich wenigstens einen Auftrag von dort nach Recklinghausen und wäre so am Wochenende wieder in Köln.




Nach einer kurzen Fahrt vor die Stadtgrenze von Zürich erreichte ich das Betriebsgelände der Fa. Rettenmeier. Da ich den Trailer nicht gleich entdecken konnte, ging ich zuerst ins Büro. Danach wusste ich auch, warum ich ihn auf den ersten Blick nicht gefunden hatte. Er stand versteckt hinter einem großen Stapel Holz. Nach ein paar Minuten rangieren waren die 25t Bauholz aufgesattelt und aus ihrem Versteck befreit.



Leider hatte ich mir die Strecke nach Reims vorher nicht so genau angeschaut. Nach der französischen Grenze lotste mich das Navi runter von der Autobahn und es sollte bis Reims nur noch über Landstraßen gehen. Das wäre auch kein Problem gewesen, wenn meine Fahrzeit sich nicht langsam ihrem Ende genähert hätte. Und Parkmöglichkeiten für 40tonner sind auf den Landstraßen Frankreichs leider Mangelware. So hatte ich irgendwann keine andere Wahl, als den nächsten Autobahnzubringer anzusteuern und an der Mautstelle fand ich dann ein Plätzchen für meine Ruhepause. Doch bevor es auf die Matratze ging schrieb ich erst noch Nathalie eine eMail:

Hallo Nathalie,

diese Woche wird das wohl nix werden mit dem Wiedersehen. Ich habe es heute zwar bis Zürich geschafft,
aber bin jetzt schon wieder auf dem Weg nach Reims. Es war sonst einfach nichts brauchbares in den
Frachtbörsen zu finden und so komme ich am Wochenende wenigstens nach Hause.

Also Daumen drücken für nächste Woche! ;-)

LG
Schosch


Am nächsten Morgen entschied ich mich entgegen den Anweisungen meines Navi’s zu handeln und fuhr die letzten Kilometer über die Autobahn bis Reims. Das waren zwar ein paar Kilometer Umweg, aber ich hatte keine Lust an der Mautstelle zu wenden und so konnte ich wenigstens an der nächsten Raststätte den Sanitäranlagen einen Besuch abstatten und mir einen Kaffee besorgen.



Die Abladestelle in Reims war schnell gefunden, aber der Steinbruch, wo mein nächster Trailer wartete, lag fast 100km außerhalb. Irgendwann hatte ich diesen dann endlich erreicht und jetzt konnte mein MAN das erste Mal so richtig zeigen was in ihm steckte. Die 23t Erz standen nämlich auf der mittleren Sohle des Bergwerks und der Weg nach oben war ziemlich steil. Aber er meisterte diese Aufgabe souverän.


Auf der Zufahrtsstraße zum Steinbruch machte ich nochmal kurz halt und schaute mir die Strecke auf meinem Navi erst mal genauer an. Bis Liege ging es nur über Landstraßen und es gab auch keine Alternativen. Die Lenkzeit sollte auch bis zur Autobahn reichen, aber bis Köln könnte knapp werden. Also trat ich das Gaspedal ordentlich durch und rollte durch teilweise malerische Landschaften. Irgendwann kam mir der Gedanke: „Wo parke ich denn am besten in Köln?“ Ich kramte mein Handy raus und rief Herrn Bächel an >>Hellmann Worldwide Logistics – Bächel.<< >>Ähm… Schmidt … bin ich da nicht bei PoSped?<< fragte ich leicht verwirrt >>Nicht mehr, wir gehören seit Oktober zur Hellmann-Gruppe. Was kann ich für Sie tun?<< fragte er sachlich >>Vielleicht erinnern Sie sich noch an mich? Mein Name ist Schmidt, ich habe im August für sie einen sehr dringenden Trailer für das alte Museum in Berlin gefahren.<< kurzes Schweigen >>Herr Schmidt! Natürlich erinnere ich mich noch an sie! Sie hatten doch nach diesem Auftrag diesen schweren Unfall bei Lille. Wie geht es Ihnen?<< jetzt wurde der Tonfall freundlicher >>Genau der bin ich. Soweit wieder alles fit.<< >>Das ist schön zu hören. Was kann ich für sie tun. Brauchen sie einen Auftrag?<< >>Nein nein, ich bräuchte eine Parkmöglichkeit von heute Abend bis Sonntag früh.<< wieder kurzes Schweigen am anderen Ende der Leitung >>OK, dieses eine Mal kann ich Ihnen noch helfen, aber in Zukunft müssen sie sich da was anderes überlegen. Seit dem wir zu Hellmann gehören ist das hier alles nicht mehr so einfach.<< das hörte sich nicht so toll an >>Vielen Dank Herr Bächel! Und für die Zukunft lasse ich mir was einfallen – versprochen!<< Etwas unwohl fühlte ich mich jetzt schon dabei, dass Angebot von Herrn Bächel anzunehmen. Hoffentlich bekam er dadurch keinen Ärger.





Ich wünsche euch allen ein erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr 2014 !!!

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Mittwoch, 8. Januar 2014, 22:28

Kapitel 9 – Daumen drücken!


Köln erreichte ich kurz vor knapp und war froh, dass diese Woche rum war. Solche Probleme vernünftige Aufträge zu finden hatte ich doch vorher nie gehabt!? Lag es an mir oder steckte die Branche wirklich in einer Krise? Mum holte mich bei Hellmann ab und nachdem zu Hause mein ganzes Zeugs aus ihrem Auto geräumt war lies ich mich auf meine Couch fallen. Ich zappte lustlos durch ein paar Kanäle, bis ich die Glotze wieder aus machte und meinen Laptop aufklappte. Ich wollte mal nachhören was bei Sarah los ist, von Ihr hatte ich die ganze Woche noch gar nichts gelesen.

Hallo Kleines,

alles klar bei dir? Du bist so ruhig diese Woche. Ich habe meine erste Woche mehr oder weniger erfolgreich
hinter mich gebracht. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte große Probleme passende Aufträge zu finden.
Die Auswahl war meistens recht dürftig. Stecken wir in einer Krise, von der ich nichts mitbekommen habe?

Ich hoffe bei dir ist sonst alles soweit im grünen Bereich!


LG
Schosch


Danach ging ich noch duschen und legte mich dann ins Bett.

Am nächsten Morgen schnappte ich mir erst mal den Autoschlüssel von Mum und fuhr einkaufen. Ich hatte schließlich aus meinen Fehlern gelernt. Anschließend stand mal wieder Bürokram auf der Tagesordnung, Rechnungen schreiben, Lieferscheine abheften usw. Danach waren die Frachtbörsen an der Reihe und scheinbar hatte mein Jammern gestern was gebracht. In Recklinghausen stand eine Mulde mit Kies für Frankfurt, dort wiederum ein Tieflader mit zwei Traktoren für Praha und dort ein Trailer mit Sanitätsartikeln für Padova. Das steigerte meine Laune doch erheblich. Zum
Schluss nochmal ein Blick ins Postfach.


Hallo Großer,


Krise??? Die muss an mir vorbei gegangen sein. Ich ersticke quasi in Arbeit, was auch der Grund dafür ist, dass ich
mich die ganze Woche nicht gemeldet habe. Wie ist es denn bis auf die schwierige Auftragssuche
gelaufen?
Oder anders gefragt: Wie ist der TGX gelaufen? ;-)


Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und nächste Woche mehr Glück bei den Frachtbörsen!

LG
Sarah


Scheinbar hatte ich wirklich einfach nur Pech gehabt. Egal, Hauptsache es würde nächste Woche besser laufen. >>Essen ist fertig!<< schallte es durchs Haus. Also Laptop zugeklappt und erst mal an die Futtergrippe. >>Und, wie ist die erste Woche gelaufen?<< wollte Mum gleich wissen. >>Super!<< log ich >>Der MAN läuft klasse!<< ich wollte ihr nichts von meinem Problem mit den Aufträgen erzählen und scheinbar gab sie sich damit auch zufrieden. Ich hatte den letzten Bissen noch nicht runtergeschluckt, da klingelte Markus schon an der Tür um mich für eine Runde Snooker abzuholen. >>Was dagegen, wenn ich schon aufstehe?<< fragte ich höflich. >>Mach nur, bin ja auch jetzt fertig.<< Als ich die Tür öffnete fragte Markus direkt >>Wo is er denn?<< und schaute sich suchend um >>Der steht bei Hellmann’s, hier kann ich doch mit Trailer nirgends parken.<< gab ich zur Antwort und zog die Haustür hinter mir zu. Beim einsteigen ins Auto meinte er dann >>Müssen wir wohl einen kleinen Umweg auf dem Weg zum Billard-Keller machen.<< und fuhr los.

Markus parkte direkt neben meinem MAN >>Hast du nicht immer gesagt, wenn du ein rotes Auto fahren willst, würdest du zur Feuerwehr gehen?<< und grinste dabei dreckig. >>Es ist die einzige Farbe, die wenigstens halbwegs nach was aussieht. Da die meisten Firmen ihre LKW’s eh später umlackieren oder folieren lassen, ist die Auswahl auch nicht besonders groß.<< rechtfertigte ich meine Farbenwahl >>Und wie soll deine Firmenlackierung aussehen?<< Darauf konnte ich nur mit einem Schulterzucken antworten, denn darüber hatte ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht.

Nach fast 6 Stunden Snooker lies ich mich von Markus ein paar Straßen früher absetzen, um die letzten Meter zu Fuß zurück zu legen und um unterwegs für meine Mum und mich noch zwei Dönertiere zu jagen.

Den Sonntag verbrachte ich ausschließlich auf der Couch und gab mir ne Überdosis „Männer-TV“. Zwischendurch schaute ich kurz in mein Postfach.

Hallo Schosch,

kann man nix machen, wenn die Aufträge nicht mitspielen. Wird schon noch irgendwann klappen.
Werde wahrscheinlich noch eine Weile hier wohnen.
Ich drücke die Daumen!

LG
Nathalie


Sie konnte einem schon leid tun, so ganz alleine und so weit weg von Freunden und Familie. Aber ich durfte ja nix sagen, hatte den Fehler ja auch schon gemacht.

Hallo Nathalie,

Dienstag Abend bin ich in Italien. Vielleicht klappt es ja diesmal auf dem Rückweg.
Die Frachtbörsen sehen im Moment jedenfalls besser aus als letzte Woche! ;-)

Gruß
Schosch



Nachdem ich noch ein paar Stündchen auf der Couch geschlafen hatte hieß es Taschen packen und um 22:00Uhr weckte ich meinen TGX aus dem Wochenendschlaf. Die Straßen in Köln waren wie leergefegt, was vielleicht auch an dem andauernden Regen das ganze Wochenende liegen konnte. Mir war es recht, denn so war ich ganz schnell raus aus der Stadt.


Nach wenigen Kilometern machte ich nochmal einen kurzen Boxenstopp, um meinen TGX und mich mit lebenswichtigen Flüssigkeiten zu versorgen. Ich stand gerade in der Tankstelle um zu bezahlen, da hupt der Typ hinter mir. Als ich wieder zu meinem Truck ging, fing der auch noch an mich auf französisch zu beschimpfen. Ich ignorierte ihn, kletterte gemütlich hinters Lenkrad, schnallte mich in aller Ruhe an, setzte den Kilometerstand auf 0, lies den Motor an und rollte gaaaanz langsam los.




Zwei Stunden später stand die Mulde bei Dachser an der Rampe, direkt neben meinem nächsten Auftrag. Und zu meinem Glück wurde hier rund um die Uhr gearbeitet. Also schnell den Trailer gewechselt, kurzer Besuch im Büro und schon ging es weiter nach Frankfurt.


Um 05:45Uhr erreichte ich das große Gelände von Schenker direkt am Frankfurter Flughafen. Hier war in der Luft mehr Betrieb als auf dem Boden, dennoch brauchte ich ein paar Minuten, bis ich endlich die richtige Abladestelle gefunden hatte. Dafür waren die Jungs bei Schenker fit und ich konnte mich kurz darauf schon wieder auf den Weg machen.




Für meinen nächsten Auftrag musste ich vom Flughafen zurückin die Stadt und zu Rettenmeier, dort stand der Tieflader mit den beiden Traktoren für Praha. Nachdem ich aufgesattelt und die Papiere im Büro abgeholt hatte, gab ich die Zieladresse ins Navi ein und schaute mir die Route erst mal genauer an, was mein Glück war. Denn es sollte wieder nur über Landstraßen gehen und ich hatte nur noch eine Stunde auf der Uhr. Also wiedersetzte ich mich mal wieder den Anweisungen meines Navi’s und fuhr in Richtung A3, wo ich nach wenigen Kilometern auch einen Rastplatz für meine Ruhepause fand. Nur von „Ruhe“ konnte hier nicht die Rede sein, denn ich stand in direkter Nachbarschaft zum Flughafen und ein Flugzeug nach dem anderen donnerte über den Parkplatz. Irgendwann hatte ich genug vom hin und her wälzen in der Koje, setzte mich auf den Fahrersitz und startete den Laptop. Einen Auftrag in Richtung Österreich gab es noch nicht, und auch der Rest lohnte sich nicht wirklich. Der einzige Trailer, bei dem was hängen bleiben würde, war mit 25t Getränke für Perugia beladen. Da ich nicht riskieren wollte, morgen überhaupt
keinen lukrativen Auftrag mehr zu finden, nahm ich diesen an. Um 17:00Uhr konnte ich meine Fahrt dann endlich fortsetzen und erreichte Praha um 22:00Uhr. Dort hatte ich wiedermal das Glück, dass Empfänger und neuer Auftraggeber der gleiche war, und so war ich 30Min. später schon wieder auf der Bahn.




Auf der A9 kurz hinter Linz war meine Lenkzeit fast zu Ende und ich steuerte den nächsten Rastplatz an. Es war bereits kurz nach 04:00Uhr. Als ich in die Raststätte ging, kam direkt ein Kollege auf mich zu >>Du bist ja mutig!<< ich schaute in verwundert an >>Warum?<< >>Fährst mitten in der Nacht ohne „L-Schild“ durch Österreich!<< ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach >>Was ist denn ein L-Schild?<< er schüttelte den Kopf, holte tief Luft und fing an mich aufzuklären. >>In Österreich gilt ein Nachtfahrverbot für LKW’s von 22 bis 6 Uhr. Das L-Schild bedeutet Lärmarmes Kraftfahrzeug, und nur damit darfst du hier nachts fahren. Wenn die Polizei dich angehalten hätte, wärst du erst mal 500,-€ los gewesen und die hätten dir die Weiterfahrt untersagt, bis du ein L-Schild mit entsprechendem Zertifikat vom Hersteller vorweisen kannst!<< das musste ich erst mal verdauen. Da hatte ich ja echt nochmal Glück gehabt >>Vielen Dank! Das wußte ich echt nicht. Wie bekomme ich denn dieses Schild?<< Er holte erneut Luft >>Du musst beim Hersteller, in deinem Fall also MAN, ein entsprechendes Zertifikat beantragen. Kostet so um die 100,-€ und so ein Schild bekommst du fast überall. Nur ist das Schild ohne das Zertifikat nutzlos.<< Zum Dank lud ich ihn auf ein Frühstück ein.

Zurück im TGX schrieb ich Nathalie noch eine Mail:

Hallo Nathalie,

Ich bin so nah an dir dran, dass ich dich fast schon riechen kann. Nur leider hat meine Lenkzeit nicht gereicht,
um meine Pause in Salzburg zu machen, deshalb stehe ich kurz hinter Linz. Später geht’s dann weiter nach Italien.

Also weiter Daumen drücken! ;-)

LG
Schosch


Danach kletterte ich totmüde in meine Koje.

Als ich wieder wach wurde musste ich sofort an das Gespräch mit dem Kollegen von heute morgen denken. Ich nahm mein Handy und rief Herrn Speckmeier an >>MAN-Niederlassung München – Speckmeier<< >>Hallo Herr Speckmeier, Schmidt hier, ich habe letzte Woche bei Ihnen den roten TGX abgeholt.<< gab ich mich zu erkennen >>Ich erinnere mich. Was kann ich für Sie tun? Stimmt etwas nicht mit ihrem MAN?<< fragte er mit besorgter Stimme >>Nein, der MAN läuft spitze! Ich wurde letzte Nacht auf das Fahrverbot für LKW in Österreich aufmerksam gemacht und wollte fragen, ob ich von Ihnen das Zertifikat für dieses L-Schild bekommen kann?<< >>Freilich! Ich lasse das Zertifikat sofort ausstellen und schicke es Ihnen umgehend mit der Post zu.<< erleichtert bedankte ich mich bei Herrn Speckmeier und machte mich anschließend auf den Weg.



Um 20:50Uhr hatte ich die Abfahrt Padova erreicht. Nur noch durch die Mautstation und dann noch ein paar Meter bis zur Dachser-Niederlassung. Diese hatte ihr Tor zum Firmengelände zwar noch offen, aber alle Türen zum Gebäude waren verschlossen und es brande nirgends mehr Licht. Wenigstens brauchte ich so keinen Parkplatz zu suchen und stellte mich vor eine freie Rampe. Bevor ich mich zum Schlafen hinlegte erst noch ein Blick in die Frachtbörsen. Von Perugia gab es nur Frachten nach Afrika. Da hatte ich wirklich keinen Bock drauf, Sand, Staub, Unruhen … nein Danke! Außerdem wollte ich fahren und nicht unzählige Stunden auf einer Fähre rumhängen. Also musste ich in den umliegenden Städten suchen und ein paar Kilometer solo in Kauf nehmen. In Firenze wurde ich schließlich fündig, eine Ladung Elektronik-Teile für nach Linz. Danach öffnete ich mein Postfach und fand eine Mail von Nathalie:

Hallo Schosch,

das ist aber sehr schade! Scheinbar hat da oben jemand was dagegen, dass wir uns wiedersehen!?
Dann drück ich mal die Daumen für den Rückweg!

LG
Nathalie


„Wenn du wüsstest, was ich weiß“ dachte ich mir. Ich überlegte kurz, wie ich es formulieren sollte und antwortete dann:

Was machst du Donnerstag Abend?

Da war ich auf die Reaktion gespannt. Linz sollte ich spätestens Donnerstag Nachmittag erreichen und dann würde ich die paar Kilometer bis Salzburg eben solo zurücklegen. Danach schlief ich glücklich und zufrieden ein.





P.S.: Würde mich über ein wenig Feedback freuen! ;-)

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Donnerstag, 9. Januar 2014, 16:10

Top Geschichte!

Freue mich auf mehr! Schade um den Scania!

Mfg Schweden
:popcorn:

Schosch

Sattelzug-Fahrer

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Samstag, 18. Januar 2014, 17:44

Anders als damals in Hamburg, wurde ich am nächsten Morgen um 06:00Uhr durch ein sanftes Klopfen und ein freundliches „Buongiorno” geweckt. Den Trailer konnte ich auch gleich an der Rampe stehen lassen und im Büro bekam ich sogar einen frischen Kaffee angeboten. So konnte von mir aus jeder Tag beginnen. Da mein nächster Auftrag auch hier abzuholen war, konnte ich mich gegen 07:00Uhr mit den 25t Getränke schon wieder auf den Weg nach Perugia machen.



Die Fahrt nach Perugia verlief ruhig. Nachdem der Trailer abgeliefert war machte ich noch einen kurzen Tankstopp am Stadtrand und rollte anschließend weiter nach Firenze. Dort konnte ich den Trailer zwar noch abholen, aber dann war erst mal Pause angesagt. Nach erfolgreicher Parkplatzsuche wollte ich unbedingt wissen, wie Nathalie auf meine Mail reagiert hatte:

Hallo Schosch,

wenn du mich so fragst … ich bekomme morgen Abend Besuch von einem alten Freund,
den ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Ich werde für uns was leckeres kochen
und vermutlich werden wir anschließend bis spät in die Nacht über alte Zeiten plaudern.

Ich freu mich soooooooooooo!!!!!!!!!!!!!

LG
Nathalie


Ich musste grinsen. Und jetzt stieg auch in mir die Vorfreude.



Um 23:00Uhr war die Nacht für mich schon wieder zu Ende. Ich kletterte auf den Fahrersitz und gab die Zieladresse ins Navi ein. Nachdem die Route berechnet war stand unten links, dass die Fahrzeit 11h45min dauern würde, was wiederum bedeuten würde, dass ich kurz vor Linz noch eine Pause machen müsste. >>Ich wette dagegen!<< sagte ich zu meinem Navi, weckte die 6-Zylinder unter mir und nachdem genügend Luft in den Tanks war, Bremsen lösen und ab dafür.

Als abzusehen war, dass ich die Wette mehr als deutlich gewinnen würde, machte ich doch mal eine kurze Pause und nutzte diese, um im Internet nach einem Hotel in Linz zu suchen und mir dort ein Zimmer zu reservieren. So konnte ich vor dem Wiedersehen mit Nathalie noch ein paar Stündchen schlafen und anschließend vernünftig duschen.

Doch kurz vor Linz gab es nochmal eine Schrecksekunde. Plötzlich leuchtete mein Display im Armaturenbrett rot und forderte mich auf, umgehend eine Werkstatt aufzusuchen. Hatte ich meinen TGX doch zu sehr gefordert um die Wette zu gewinnen? Ich konnte aber nichts am Fahrverhalten feststellen und hörte auch keine seltsamen Geräusche. Auch die anderen Anzeigen im Armaturenbrett deuteten auf kein Problem hin. Also habe die letzten Kilometer noch hinter mich gebracht. Im Hotel und auf meinem Zimmer angekommen suchte ich mir im Internet eine Werkstatt in Salzburg raus und rief dort an. Nachdem ich mein Problem geschildert hatte und man mir versicherte, dass ich die paar Kilometer bis Salzburg ohne Bedenken noch fahren könnte, machte ich einen Termin für Freitag aus.



Nach ein paar Stunden Schlaf versuchte ich im Badezimmer wieder einen halbwegs anständigen Menschen aus mir zu machen, bevor ich die paar Kilometer bis Salzburg unter die Räder nahm. Auf dem Gelände der Salzburger Werkstatt angekommen, bestellte ich zuerst ein Taxi, bevor ich den LKW abstellte und die Schlüssel in den Nachttresor warf. Wenige Minuten später fuhr auch schon das Taxi vor. Ich stieg ein, nannte dem Fahrer die Adresse und fügte noch hinzu >>aber vorher müssen wir noch irgendwo hin, wo ich einen Blumenstrauß und oder eine gute Flasche Wein bekomme.<< Ein paar Ampeln später hielt das Taxi vor einem kleinen Laden. >>Blumen ist schwierig um diese Uhrzeit. Aber hier bekommen Sie die besten Weine der Stadt.<< Ich stieg aus und betrat den Weinhändler. Ein Verkäufer kam auf mich zu und sein Blick verriet mir, dass er gleich erkannt hatte, dass ich von Wein keine Ahnung habe. Aber mit einem Sixpack unterm Arm wollte ich auch nicht bei Nathalie vor der Tür stehen. >>Was kann ich für sie tun?<< fragte er mit leicht abfälliger Stimme. >>Ich bin zum Essen eingeladen und wollte als Geschenk eine gute Flasche Wein mitbringen, allerdings verstehe ich recht wenig davon.<< Der Verkäufe sah mich an nach dem Motto „Wußt ich’s doch“, ging zu einem Regal und zog eine Flasche heraus >>Mit diesem hier können Sie eigentlich nichts falsch machen.<< Kurz darauf saß ich 30,-€ ärmer wieder im Taxi.

Vor dem Haus angekommen, in dem Nathalie wohnte, stieg meine Nervosität plötzlich von 0-100 in weniger als einer Sekunde. Ich klingelte und aus der Sprechanlage kam nur >>2. Stock<< und der Türöffner summte. Langsam, Stufe für Stufe ging ich die Treppe nach oben und überlegte dabei, wie ich Nathalie begrüßen sollte. Einfach nur die Hände schütteln oder vielleicht doch eine Umarmung? Doch die Gedanken konnte ich mir sparen. Denn kaum hatte sie die Wohnungstür geöffnet, hatte Nathalie schon Ihre Arme um meinen Hals geworfen. Als wir uns wieder lösten, stand ich erst mal wie angewurzelt da. Aus Nathalie war eine richtige Frau geworden. Keine Skaterhosen und Pulli’s die zwei Nummern zu groß waren, nein! Sie trug ein schwarzes Kleid, mit dem Sie auch über den roten Teppich hätte laufen können. Ich fühlte mich ein wenig „underdressed“. Nur an Ihren langen blonden Haaren und den strahlend blauen Augen hatte sich nichts geändert. >>Willst du nicht reinkommen?<< dabei grinste sie als ob sie genau wusste, warum ich mich keinen Millimeter bewegen konnte, und dass schien sie sichtlich zu genießen.

Irgendwann hatte ich dann doch den Weg in Ihre Wohnung gefunden und Nathalie führte mich in ein großes Zimmer. Eine Kombination aus Wohnzimmer, Esszimmer und Küche. Modern, aber dennoch sehr gemütlich. >>Sehr schön hast du es hier!<< >>Danke! Jetzt wo ich alleine bin konnte ich meine neue Wohnung endlich einrichten wie es mir gefällt.<< Da gab es scheinbar in der letzten Beziehung Unstimmigkeiten. Aber das Thema wurde nicht weiter vertieft und Nathalie servierte das Essen, während ich den Wein öffnete. Es gab Vanillerostbraten mit Semmelknödel. >>Vanillerostbraten???<< fragte ich ungläubig. >>Keine Angst, der heißt nur so. In Wirklichkeit ist es Knoblauch.<< grinste sie. "Die spinnen, die Österreicher" dachte ich nur.

Beim Essen lies die Nervosität endlich nach und wir fingen an zu plaudern. Wir schwelgten in alten Erinnerungen an die Schulzeit, ein quasi unerschöpfliches Thema. Irgendwann war die Flasche Wein leer und Nathalie meinte >>Dann können wir ja jetzt endlich Bier trinken!<< stand auf und ging in Richtung Kühlschrank >>Du hast Bier im Kühlschrank? Dafür könnte ich dich küssen!<< sie drehte sich um >>später<< und grinste dabei frech. Als Nathalie mit zwei Flaschen Bier vom Kühlschrank zurück kam, wechselten wir vom Esstisch auf die Couch. Dort plauderten wir weiter über Klassenfahrten, Abschlussfeier usw., bis ihre Stimmung auf einmal ernster wurde >>Darf ich mich bisschen bei dir anlehnen?<< Kein Mann hätte ihr diesen Wunsch abschlagen können! Nathalie setzte sich zwischen meine Beine und lehnte sich mit dem Rücken gegen meine Brust, nahm meine Arme und umarmte sich mit Ihnen. Scheinbar hatte irgendwas bei unserer Unterhaltung negative Erinnerungen in ihr hervorgerufen. Ich zog meine Arme etwas fester um sie und für einen Moment sagte keiner von uns ein Wort. Und plötzlich schien alles wieder gut zu sein >>Weißt du noch …<<
fing sie wieder an zu erzählen. Irgendwann war es so spät geworden, und der Alkohol trug seinen Teil dazu bei, dass wir beide auf der Couch eingeschlafen sind.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Nathalie immer noch in meinen Armen. Etwas später wachte auch sie auf, drehte ihren Kopf zu mir um und gab mir einen Kuss auf die Wange >>Du bist einfach der Beste!<<, löste sich aus meiner Umarmung und stand auf. >>Wie kommst du denn darauf?<< Nathalie zupfte ihr Kleid zurecht >>weil ich immer noch mein Kleid an habe!<< lächelte sie glücklich und verschwand im Badezimmer. Später beim Frühstück äußerte Nathalie den Wunsch, mit mir in den Salzburger Zoo zu gehen. >>Im November?<< platzte mein erster Gedanke direkt aus mir raus. >>Ich weiß, aber ich wohne jetzt schon über drei Jahre hier und war noch nie da, weil gewisse Personen nie Lust dazu hatten und alleine wollte ich auch nicht gehen.<< Dann noch ein kurzer Hundeblick … >>Einverstanden.<< … und sie strahlte über’s ganze Gesicht. >>Äh … wann musst du eigentlich wieder los?<< das war eine gute Frage >>Weiß noch nicht. Da müsste ich erst mal in der Werkstatt anrufen und dann schauen, für wann ich einen Auftrag Richtung Heimat finde.<< Nathalie stand auf, holte ihr Telefon und ihren Laptop und drückte mir beides in die Hand. >>Dann mach du mal, ich bin solange nochmal im Bad.<< Also tat ich wie mir befohlen und rief in der Werkstatt an. >>Schmidt, ich wollte mal nachfragen, wie es meinem MAN geht.<< kurze Stille am anderen Ende >>der Rote? Der ist schon fertig. War nur ein Fehlalarm. Wir haben den Fehler im Boardcomputer wieder gelöscht und er ist nach einer kurzen Probefahrt nicht wieder aufgetaucht.<< Das waren schon mal gute Neuigkeiten. Während dem Gespräch hatte ich nebenbei auch schon in den Frachtbörsen gestöbert und einen Auftrag nach Wuppertal gefunden. Allerdings konnte der erst Samstag morgen übernommen werden. >>Kann ich den MAN bis morgen früh bei Ihnen stehen lassen?<< wieder kurze Stille >>Kein Problem, wir sind morgen ab 08:00Uhr wieder da.<<

Der Tag im Zoo verging rasend schnell. Als wir am frühen Abend in Nathalie’s Wohnung zurückkehrten hatten wir uns dazu entschlossen, den Tag auf der Couch mit einer leckeren Pizza und den letzten Bierchen ausklingen zu lassen. Dieses Mal sollte ich die Nacht alleine auf der Couch verbringen. Aber ich hatte mich noch nicht lange hingelegt, als Nathalie aus ihrem Schlafzimmer zurück kam, wortlos unter meine Decke krabbelte und sich wieder an mich kuschelte.



Am nächsten Morgen wurde ich von Nathalie mit einem Kuss auf die Wange geweckt >>Hey Schlafmütze<< Ich öffnete die Augen und sah in ihre blauen Augen. >>Kaffee?<< und hielt mir einen großen Becher unter die Nase. >>Du bist aber auch nicht weit davon entfernt die Beste zu sein.<< grinste ich frech, wofür ich einen Schlag auf die Schulter bekam. Dann schaute ich auf die Uhr >>FFFFFFF… Mist, schon gleich halb neun!<< Ich nahm einen großes Schluck Kaffee, wobei ich mir fast die Zunge verbrannte und zog mich schnell an. Den TGX und den Trailer abzuholen war zeitlich kein Problem, aber noch vor 22Uhr in Köln zu sein wurde langsam eng. >>Darf ich mitbekommen? Du kannst mich ja dann auf dem Weg zur Autobahn wieder hier absetzen.<< Das würde mich weitere wertvolle Minuten kosten, aber ich konnte es ihr nicht abschlagen. Eine viertel Stunde später saßen wir im Taxi und waren auf dem Weg zur Werkstatt. Dort lief zum Glück alles reibungslos und wir konnten uns kurze Zeit später auf den Weg zu Monsanto machen. Hier waren die Mitarbeiter allerdings nicht so fix wie in der Werkstatt und so war es bereits 10:30Uhr, als ich Nathalie wieder zu Hause absetzte. Wir umarmten uns innig und sie drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen. >>Fahr vorsichtig!<< rief sie mir noch nach, als ich schon wieder dabei war ins Führerhaus zu springen.



Ich hatte München gerade hinter mir gelassen und rollte auf der A9 Nürnberg entgegen, als sich mein Handy meldete. >>Schmidt<< >>Hallo Herr Schmidt – Kuckuck hier.<< gab sich der Anrufer zu erkennen >>Oh, der Herr Anwalt persönlich!?<< konnte ich mir nicht verkneifen. Er lachte >>Ja, soll manchmal vorkommen.<< kurze Pause >>Ich rufe an weil ich sie fragen wollte, ob sie schon wissen, wann sie nächste Woche von ihrer letzten Tour zurück sind und ob wir nicht zusammen nach Lille fahren sollen!?<< Eigentlich keine schlechte Idee, da ich ja kein Auto hatte … >>Gute Idee. Macht ja keinen Sinn mit zwei PKW’s zu fahren. Wann ich zurück bin kann ich aber noch nicht sagen. Die Planung für nächste Woche wollte ich machen, wenn ich zu Hause bin. Aber wenn Sie mir sagen, wann sie los wollen werde ich dafür sorgen, dass ich dann in Köln bin.<< Ich hoffte, mir damit nicht selbst ins Knie geschossen zu haben, so wie das die letzten zwei Wochen mit mir und den Frachtbörsen funktioniert hatte. >>Ich hatte daran gedacht Mittwoch Nachmittag so zwischen 15:00 und 16:00Uhr los zu fahren. Dann können wir abends beim Essen nochmal alles besprechen und sind am nächsten Morgen frisch und ausgeruht.<< Das klang vernünftig. >>Klingt gut! Ich rufe sie Montag nochmal an, wenn meine Touren für nächste Woche feststehen.<< Danach beendet wir das Gespräch und ich konnte mich wieder voll und ganz der Straße widmen.

Erneut auf den letzten Drücker (21:50Uhr) erreichte ich Köln und parkte den MAN diesmal wieder auf der Bushaltestelle der Schule. Ich packte mein Zeugs zusammen und schleppte alles was ich tragen konnte nach Hause, wo ich ohne Umwege gleich ins Bett ging.

Am Sonntag Morgen schaute ich nach dem Frühstück erst mal nach meinen eMails.

Hallo Schosch,

es war wirklich schön dich endlich mal wiederzusehen! Ich hoffe, ich muss bis zum nächsten Mal
nicht wieder über 10 Jahre warten! ;)

LG
Nathalie


Ich hatte gerade auf „Antworten“ geklickt, da klingelte das Handy >>Na, endlich wieder im Lande?<< >>Dir auch einen schönen guten Morgen Markus!<< >>Guten Morgen. Wie sieht’s aus mit Snooker?<< >>Heute Nachmittag gerne, jetzt muss ich erst mal Papierkram erledigen. Sagen wir 14:00Uhr?<< >>Alles klar, ich hol‘ ich dich ab.<< Damit war das auch geklärt und ich konnte mich wieder der Mail an Nathalie widmen.

Hallo Nathalie,

ich fand es auch schön und ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir die Zeitspanne bis zum nächsten
Wiedersehen etwas verkürzen könnten. Aber ich bin da recht optimistisch, dass es keine 10 Jahre
dauern wird, bis ich mal wieder einen Auftrag nach Salzburg finde! ;)

LG
Schosch


Danach waren die Frachtbörsen an der Reihe und siehe da, eine Ladung Spanplatten nach Mannheim, von da weiter mit Mehl nach Poznan und mit Baumstämmen zurück nach Bochum. Das sollte bis Mittwoch ohne Probleme zu schaffen sein. Nachdem dann auch noch der Papierkram erledigt war ging es endlich zum Snooker.



P.S.: Würde mich über ein wenig Feedback freuen! ;-)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Schosch« (18. Januar 2014, 18:02)


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